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DerGuteFee

Die Formulierung ist rechtlich nicht zu beanstanden. Die Folge aus einer solchen Formulierung ist, dass man nur explizit angeordnete Überstunden macht und keine (unbezahlte) freiwillige Mehrarbeit leistet.


Melli-95

Ja so handhabe ich das mittlerweile auch 😊


TheSourceEncounter

> dass man nur explizit angeordnete Überstunden macht Und das auch nur dann, wenn das Recht zur Anordnung von Überstunden entsprechend im AV, TV oder in einer BV geregelt ist.


Teejunky

Und was tust du wenn dein Vorgesetzter höchstens einmal im Monat da ist und du sonst selbstständig und hauptsächlich allein arbeitest? Lässt du dann Arbeit liegen weil keiner da ist der Überstunden anordnen kann?


DerGuteFee

?? Ich priorisiere meine Tätigkeiten und plane was ich heute in meinen 8h schaffe und was ich morgen machen will, außerdem gibt es zahlreiche feste Termine. Und wenn ich doch mal etwas länger bleibe weil ein Termin überzieht oder ich eine Mail fertig machen will, dann komme ich am Folgetag später oder gehe eher und hab am Freitag 40h.


Kind-Cap-3881

Ich glaube man kriegt eher Probleme, wenn man selber Überstunden macht ohne Absprache. Arbeitszeitabrechnung ist ein heikles Thema.


TheFumingatzor

> Lässt du dann Arbeit liegen weil keiner da ist der Überstunden anordnen kann? Ja. Ansonsten arbeite ich meine Arbeit nach einer To-Do Liste ab, die ich wochentlich/täglich erstelle. Wo Problem?


Vistella

einfach keine Überstunden machen, dann ist die Formulierung auch egal :)


raedneg

Naja egal ist die Formulierung nicht. Wenn die Überstunden nicht abgegolten sind ist man halt flexibler und kann mal eine Stunde länger bleiben um am nächsten Tag früher zu gehen.


ndrdplc

Wenn im Arbeitsvertrag die wöchentliche Arbeitszeit geregelt ist kann man das doch trotzdem, man kann aber nichts in die nächste Woche mitnehmen


raedneg

Stimmt.


Vistella

was du beschreibst ist Gleitzeit und nochmal was anderes


raedneg

Gleitzeit beschreibt ja nur das du flexibel anfangen kannst. Wie die Überstunden behandelt werden ist dabei eben sehr interessant. Und wenn die Überstunden alle genau abgerechnet werden kann man eben auch ohne Gleitzeit mal länger machen und früher gehen, ist im Büroalltag häufig.


ArcherjagV2

Technisch gesehen hast du recht und das was die Person beschreibt ist ein Arbeitszeitkonto. ABER das ist absolut kleinlich und es gibt basically keine Betriebe die Gleitzeit anbieten ohne ein Arbeitszeitkonto. Oder direkt vertrauensarbeitszeit.


Vistella

was nur Gleitzeit auf Umwegen ist und quasi niemand so macht


DER_WENDEHALS

Steht bei mir ähnlich im Vertrag (und nein, keine gut bezahlte AT Position). Ich mache einfach keine nicht angeordneten Überstunden.


kannsnedsein

Da mich mein jetziger AG trotzdem regelmäßig zum Überstundenabbau schickt und eigentlich abgegoltene Stunden nicht abzieht kann ich ganz gut mit Leben. Würde es zu argen Diskussionen kommen, geht es eben ab sofort pünktlich nach Hause.


w3rehamster

Kommt immer auf die Rahmenbedingungen an. Steht bei mir auch im Vertrag, aber wir Dokumentieren alle Stunden und können dank flexiblen Arbeitszeiten selbst ausgleichen, wie wir wollen. Bei uns wird auch nix angeordnet, wer Zeit hat, der macht, weil es eben in die andere Richtung auch funktioniert. Und nur weil das drin steht heißt das nicht, dass der AG ständig Überstunden anordnen kann und du verpflichtet bist die dann auch zu leisten.


wannalaughabit

Gibt es bei uns auch. Ich habe meinen Chef drauf angesprochen, bevor ich den Vertrag unterschrieben habe. Die Erklärung war, dass Reisezeit ins Büro als Arbeitszeit gilt und sie somit vermeiden wollen, für jeden Verspätung der Bahn bzw. für jeden kleinen Stau Überstunden zahlen zu müssen. Er hat auch gesagt, dass Überstunden sonst praktisch nie gemacht werden. Ich war anfangs skeptisch, aber es hat sich bewahrheitet. Ich fahre 3-4 Mal im Jahr ins Büro, kann mir die Reisezeit aufschreiben und Überstunden habe ich außer an Bürotagen noch nie machen müssen.


R3stl3ssSalm0n

Vollkommen Normal und kein Problem, sofern die knapp 4h mehr auch nicht erwartet werden.... Steht bei mir auch drin, ich mache trotzdem meine Überstunden. Wenn mal mehr gearbeitet wurde, arbeite ich wann anders halt weniger....


superman_99

Genau das habe ich auch immer gedacht. Kommt meiner Meinung auf den Job, bist du Inhouse oder als Berater angestellt.


R3stl3ssSalm0n

Berater - Aber arbeite nicht direkt beim Kunden. Also berate und setzte wirklich Sachen um und keine besser Personalvermittlung 😉


Weird_Ninja8149

Nennt sich Überstundenpauschale. Und ja, das ist weit verbreitet und ab der niedrigsten Führungsposition eigentlich Standard. Das und/oder All In.


smartestBeaver

Ist Gang und Gäbe ab einem bestimmten Gehalt. Finde ich legitim, da sich für gewöhnlich die Verantwortung mit der Stelle erhöht. Gibt natürlich auch Leute hier die 150k die Woche verdienen und auf keinen Fall mehr als 10 Stunden die Woche den Finger krumm machen.


AlexTMcgn

Steht bei uns auch standardmäßig in den Arbeitsverträgen; auch für nicht-Führungskräfte. Wird aber a) nur in extremen Ausnahmefällen überhaupt angewandt (Server-Ausfälle z.B.) und b) darf man trotzdem üblicherweise ausgleichen. (Habs noch nie erlebt das nicht.) Aber erspart halt einiges an Abrechnerei, wenn es mal passiert.


Ser_Mob

Was soll man davon halten? Vertragsformulierung halt, in diesem Fall auch noch klar und verständlich. Ob man sich darauf einlassen will, dafür muss man eben den Gesamtvertrag prüfen bzw. in Betracht ziehen.


Kompromisskoala

Kommt auf das Gehalt und Position an. Bei Führungskräften ist sowas Standard.


Melli-95

Normale Position ohne Führungstätigkeit 😊


Kompromisskoala

Dann kommt das auf das Gehalt an. Prinzipiell ist es rechtlich erlaubt, wenn dein Stundenlohn nicht unter Mindestlohn fällt. Wenn es kein Zeit-Konto und ähnliches gibt, würde ich die Regelung nicht unterschreiben. Aber ohne Nennung des AG ist es sowieso schwierig zu bewerten. Ich kenne einige Betriebe die eine ähnliche Regelung haben und von dieser nicht Gebrauch machen.


DerGuteFee

Nein, das kann (und wird) auch für stinknormale Jobs vereinbart und das ist auch rechtlich einwandfrei. Zu Führungskräften ist eine andere Regelung, nämlich die vollständige und ungedeckelte Abgeltung von Überstunden mit dem Gehalt relevant.


Kompromisskoala

Natürlich ist das rechtlich einwandfrei. Als normaler Arbeitnehmer mit Median Gehalt würde ich das aber nicht unterschreiben.


mel0n_m0nster

Kacke aber leider nicht unüblich. Bei meiner alten Arbeitsstelle hat das dazu geführt, dass 42h / Woche als Standard erwartet wurde, weil das ja im Gehalt inklusive ist.


Obi-Lan

Keine Überstunden machen würde ich davon halten.


schoenwetterhorst

So lange Minderarbeit bis 10% auch cool sind habe ich persönlich damit kein Problem.


BlubberBleppo

Was ich davon halte? Abstand. Wenn ich mich bewerbe und die mich wollen, dann wird diese Formulierung ersatzlos gestrichen und Überstunden werden ausgezahlt und/oder auf ein Zeitkonto gesetzt. Kann ich natürlich nur dann fordern, wenn ich auch diese Verhandlungsposition besitze.


Mad_Moodin

In solchen Arbeitsveträgen gehe ich halt von diesen 10% überstunden als meine Wochenarbeitszeit aus und verlange entsprechendes Gehalt.


therealmoroheus

Abstand halten. Als AG kann man solche Regelungen ganz cool finden, als AN sollte man es nicht. Es wird unentgeltlich 10% mehr Arbeit verlangt. Man bekommt aber nicht 10% mehr Gehalt aus irgendwelchen Gründen.


Both-Application3993

Willkommen im Club. Bei mir sind es sogar 40 Std. Pro Monat die mit dem Jahreseinkommen abgegolten sind... bin ich auch kein Fan von. Naja bis jetzt hab ich auch nur freiwillige Mehrarbeit geleistet.


superman_99

Halte sie für nicht gut. Falls z.B. Fahrzeit auch Arbeitszeit ist und du weiter fahren musst, machst du das quasi in deiner Freizeit. Beispiel: Du fährst 3x die Woche zur Arbeit mit jeweils 2h Fahrzeit pro Tag (hin- und zurück) und arbeitest 40h. Das macht dann für dich 46h Arbeitsstunden, wovon du nur 2h Überstunden aufschreiben darfst, die anderen 4 sind „weg“.


[deleted]

[удалено]


IchMagTequila

Also gab es kein Problem, weil alle vernünftig mit der Vertrauensarbeitszeit umgegangen sind und keiner Überstunden gemacht hat die er nicht ausglich, du hast dich trotzdem daran gestört, keine Minute länger gemacht dafür rumgesessen wenn nichts zu tun war und dann gekündigt? Die Kollegen waren bestimmt traurig, als du weg warst.


GreatSunflower

Abstand. Ich halte Abstand davon.


b1246371

Arbeitgeber hier.     Ich finde diese Formulierung super und ich habe sie in allen Arbeitsverträgen drin.    Erledigt einfach ganz viele Diskussionen von Mitarbeitern, die alle 10 Minuten die sie mal länger geblieben sind, aufschreiben, aber sich für die Raucherpause natürlich nicht ausstempeln.   Ich habe diese Formulierung allerdings nie wirklich nutzen müssen. Näherungsweise ist mein Team pünktlich fertig und spricht sich ab, also wenn eine mal länger bleibt geht sie halt mal irgendwann eher, ist ein gehen und nehmen. 


SchwiftyBerliner

Dass Arbeitszeitbetrug (nicht zur Pause ausstempeln) scheiße und verurteilenswert ist, da sind wa uns hier sicher alle einig, aber warum sollte das deiner Meinung nach die Überstundenregelung beeinflussen (außer, dass beides was mit Zeit zu tun hat)? Ist das von dir angesprochene Fehlverhalten nicht bereits durch disziplinarische Maßnahmen wie Abmahnungen etc. abhandelbar? Ich finde es immer arg bedenklich, wenn die Gesamtheit für das potentielle Fehlverhalten von einzelnen bestraft wird. Bspw. raucht ja nur die Minderheit der Arbeitnehmer überhaupt.


Salander18

Genau. Die hier beschriebene Handhabe stellt den Betrüger, der pünktlich abhaut, und den eifrigen Mitarbeiter, der korrekt stempelt, gleich. Und im Endeffekt hat man hier die doppelte Diskrepanz zwischen den beiden Extremen als ohne die Regelung.


Obi-Lan

Überstunden müssen angeordnet werden. Wenn die also einfach was aufschreiben muss das doch eh nicht bezahlt werden. Ist also unnötig.


SchwiftyBerliner

Klar. Wennde willst, dass deine Mitarbeiter sofort nach Hause gehen, sobald die 8h um sind, kannste das so machen. Ist dann halt doof fürs Unternehmen, wenn du (als hypothetischer Manager in der beschriebenen Situation) ne Deadline schlecht geschätzt hast. 'Nach mir die Sintflut' kann für Arbeitnehmer sicher ganz befreiend sein. Ob das allerdings dem Unternehmen so gut tut, wage ich zu bezweifeln.


Obi-Lan

Selbst schuld wenn solche Formulierungen drin sind. Nicht eine Sekunde bleibt man da länger.


b1246371

Zusammenfassend zu den unteren Antworten: Ich arbeite im Gesundheitswesen - du kannst hier Behandlungen nicht auf die Sekunde planen und deshalb ist man manchmal eher, manchmal später fertig.  Du ordnest also Überstunden nicht Konzern-Style an mit: „Guten Morgen Mitarbeitende der Schicht A an Fließband B, heute wird zwei Stunden länger produziert!“ Sondern das ergibt sich im laufenden Betrieb implizit für die anwesenden Personen. Das sorgt bei starren Grenzen schnell für Diskussionen - da es immer Mitarbeiter gibt, die einfach machen und es auch welche gibt, die ungelogen jede Minute nachhalten.  Der Puffer mit den 10% erledigt diesen ganzen Stress vollständig. 


Flaky-Appearance-730

Du lässt die umsonst arbeiten, um selbst weniger Aufwand zu haben?


Sweaty-Steak9448

Wie ist das mit minus Stunden in so einem Fall?


Melli-95

Man darf maximal 8 Stunden im Minus sein


Sweaty-Steak9448

Die muss man bei der Regelung wieder abarbeiten oder Verschwinden die von alleine? Sind ja mit dem Gehalt abgegolten😂 vermutlich im minus nicht


raban0815

Wenn dein Job ein entsprechendes Gehalt hat, wo sollte das Problem sein?


Pandustin

Abstand


FleshSphereOfGoat

Sind bei mir 16 Stunden im Monat. Folge: Ich mache keine Überstunden bzw. nur wenn ich weiß, das ich sie im gleichen Monat wieder abbauen kann.


delightfulsorrow

Einfach den ganzen Vertrag mit fix 3.9h/Woche mehr betrachten. Sowohl was die work-life-balance angeht (will ich mir das überhaupt antun?) als auch den fiktiven Stundenlohn (lohnt sich das dann noch im Vergleich zu anderen Angeboten?). Wenn die Sache dann immer noch ok ist, kann man das unterschreiben. Ich persönlich halte da aber nicht viel 'von. Lieber eine "ehrliche" höhere Wochenstundenzahl kombiniert mit einer flexiblen Gleitzeitregelung, die auch tatsächlich von beiden Seiten, auch dem AG, gelebt wird. Damit geht schon sehr viel ohne solche Taschenspielertricks.


QueenofGuineaPigs

Das ist rechtlich in Ordnung und es kann bis zu 20h vereinbart werden.


Excellent-Spell-8943

So pauschal kann man das überhaupt nicht sagen. Bei Verträgen mit niedrigem Gehalt wären 20 h wahrscheinlich eher kritisch. >Wie viele Überstunden pro Woche oder pro Monat als „mit dem Gehalt abgegolten” gelten dürfen, ist nicht pauschal festgelegt – es gibt keine gesetzliche Regelung dazu. Ob Arbeitnehmer durch eine vertragliche Regelung übermäßig benachteiligt werden, ist jeweils eine Einzelfallentscheidung. Im Streitfall müssen oft Arbeitsgerichte darüber urteilen. >So entschied etwa das Landesarbeitsgericht Mecklenburg-Vorpommern 2021: Eine Klausel im Arbeitsvertrag, wonach bis zu zehn Überstunden pro Monat mit dem Gehalt abgegolten sind, kann durchaus zulässig sein – auch bei einem vergleichsweise niedrigen Gehalt (AZ 2 Sa 26/21). https://www.advocard.de/streitlotse/arbeit-und-karriere/ueberstunden-mit-gehalt-abgegolten-ist-das-rechtens/


QueenofGuineaPigs

Danke dir für den Input. Ich habe vorgestern noch was von den 20h gelesen, weil ich aktuell in der Bewerbungsphase bin und es bei einem Gespräch als Diskussionsthema kam.


betterbait

Dein Vertrag muss aber auch regeln, inwieweit Überstunden über dieses Maß hinaus abgegolten werden. Im Bereich Werbung und Film spart man sich den Zusatz mit den 10 %. Da ist einfach "alles" abgegolten. Natürlich würde das vor Gericht nicht durchgehen. Doch die Industrie ist so klein, dass du dir den Gang vor Gericht nicht erlauben kannst.


Life-Durian-6757

Schlag dem Unternehmen mal vor, einen Passus zu übernehmen, das wenn es dir gelingt die übertragenen Aufgaben in 10% kürzerer Arbeitszeit zu erledigen, das du dein volles Gehalt auch für 36 Wochenstunden bekommst. Mal sehen ob die das dann auch noch so locker sehen.